Donnerstag, 26. September 2013

Der Sound der Inseln: "Ganja in the Jar"!

...und ihr dachtet, ich würde Scherzen, als ich bei Facebook ankündigte, ich würde den guten alten Sleng Teng Riddim mit DEM Gassenhauer des Irish Folk, "Whiskey in the Jar" verheiraten. Nunja, diejenigen unter Euch, welche nicht erst seit gestern alionsonny hören, müssten sich eigentlich an frühere Irish Folk / Reggae Experimente erinnern. Den neueren Hörern sind diese wohl unbekannt, da sie auf keinem, aktuell erhältlichen Album zu finden sind. Das wird sich sehr bald ändern, da ich plane ein weiteres kostenloses Album mit uralten Songs zu veröffenltichen.

Stil
Aber zurück zu "Ganja in the Jar". Als ich zusätzlich auch noch ankündigte, daß dieses Machwerk als "Sekundärmelodie" das christliche Lied "Lord of the Dance" beinhalten würde, meinten einige, dies wäre nicht möglich. Nunja, ich habe wahrlich schon kompliziertere Stilmischungen bewerkstelligt. Sowohl "Whiskey in the Jar", als auch "Lord of the Dance" sind nicht in irgendwelchen exotischen Taktarten komponiert. Da gibt es in der (irischen) Folkmusik wahrlich schwierigere Kandidaten für Reggaeinterpretationen. Die Schwierigkeit bei Reggaeinterpretationen irischer Folkmusik besteht nämlich oft darin, daß Reggae im 4/4-Takt gespielt wird. Irish Folk jedoch verwendet oft recht "exotische" Taktarten. Die einzige mir bekannte Art von Irish Folk Songs im 4/4-Takt sind Reels. Jigs, zum Beispiel, werden im 6/8-Takt, Slides im  12/8 gespielt. Daneben gibt es noch jede Menge anderer Taktarten wie 3/4 und extremst lustige, wie den Slip Jig 9/8-Takt. Im Endeffekt ist es natürlich alles nur Mathematik. Mit etwas Arbeit lässt sich jede Taktart auf einen 4/4-Takt "umrechnen". Allerdings ist mit reiner Mathematik nicht viel zu bewerkstelligen. Sowohl Irish Folk, als auch Reggae sind sehr emotionale Musikrichtungen. Eine einfache mathematische Transformation würde einer Interpretation der "Moldau" von Smetana durch Kraftwerk ähneln... wobei... das wäre sicher interessant ;). Ein weiterer, nicht zu unterschätzender, Faktor bei der Umsetzung von Irish Folk Melodien in Reggaeversionen ist der betonte Offbeat im Reggae. Eine Melodie, welche sich mit einem 4/4 Rocktitel perfekt harmoniert, kann sich auf dem offbeatbetonten Reggaerythmus extrem unterschiedlich anhören. Ich würde abschliessend sagen, daß eine gesunde Mischung aus Mathematik und Gefühl stets zum Ziel führt.  

Geschichte
Wie erwähnt, habe ich bereits früher Irish Folk mit Reggae "verheiratet". Auch den wohlbekannten Sleng Teng Riddim habe ich schon einmal verwurstet. 2007 veröffentlichte ich "Dinnertime for the Cats", eine Sleng Teng Riddim Version mit der Melodie des bekannten Kinderliedes "Three Blind Mice". Irgendwie harmonieren sehr viele bekannte Melodien mit dem Sleng Teng Riddim... nunja, zur Not verwurstet man ihn halt ordentlich. An jenem kalten, grauen Septembermorgen hatte ich eigentlich nicht geplant Musik zu produzieren. Der Plan war eigentlich an den, lange fälligen Videos zu arbeiten. Und so kündigte ich es dann auch auf Facebook an: Liebe Leute! Erstmal keine Musik. Jetzt gibt es Videos. Ich weiss nicht mehr genau, wie ich auf die Idee kam eine neue Version des Sleng Teng zu basteln, aber irgendwie steckte ich dann auf einmal doch mitten in der Produktion eines neuen Stückes. Nach einiger Zeit hatte ich einen Standard Sleng Teng, jedoch mit mehr "Härte" und einigen (noch) leichten Veränderungen, gebastelt. Wie so oft setzte ich mich ans Keyboard und improvisierte einfach drauf los. Wie genau die Melodie von "Whiskey in zhe Jar" in meinen Kopf kam, weiss ich auch nicht. Ich habe das Lied seit Ewigkeiten nicht mehr gehört, aber es passte recht gut. Wie ich schon anmerkte, gab es einige, die, nachdem ich auf Facebook verkündete, ich würde nun eine Sleng Teng Version von "Whiskey in the Jar" machen meinten, jetzt würde ich wohl endgültig verrückt geworden sein. Die wussten ja noch nicht, was noch kommen sollte ;). Nachdem "Whiskey in the Jar" passte, improvisierte ich nämlich weiter und stellte fest, daß die alte Melodie "Lord of the Dance" ebenfalls, vielleicht sogar noch besser, harmonierte. Das mussten meine Facebookfreunde natürlich auch wissen und die Reaktion, zumindest eines Freundes war, daß das NIEMALS passen würde. "Also, Sonny, du hast ja schon einigen Blödsinn verzapft. Aber eine Reggaeversion von 'Whiskey in the Jar'... und dazu dann auch noch als Zweitmelodie eine christliche Hymne? Das geht nicht". Geht nicht? Geht doch! ...wie man hören kann ;). Muss ich den Songtitel erklären?

Fragwürdig
Bei diesem Stück bin ich mir so sicher wie bei keinem anderen für das Album "Continuity" vorgesehenen Stücke, daß sich die am endgültige Albumversion von der nun zu hörenden Vorveröffentlichung unterscheidet. Inzwischen habe ich die eine oder andere Sache herausgehört, an der ich gern noch etwas ändern würde. Die Harmonica klingt am Anfang des Stücks erheblich zu lange nach. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Bass- und Snaredrum dermassen "in the face" oder eher etwas milder daher kommen sollen. Auf der einen Seite hat das teil wirklich einen HÖLLENDRUCK, aber irgendwie kommt es mir ein bischen zu kräftig daher. Vielleicht mache ich auch zwei Versionen: Die "In the face version" und die "laid back version". Das entscheidet sich noch ;).

Fast da
Das ist nun Stück 12 von 13 für's Album "Continuity". Fast fertig! Und das eigentlich schon lange für die Veröffentlichung vorgesehene Stück Nummer 13, "Brainforest - Chapter III" ist auch schon fast vollendet. Das heisst, daß ich mich bald daran machen kann, alle 13 Titel in die engültige Albumversion zu transformieren. In diesem Schritt sorge ich dann auch dafür, daß das Album in sich stimmig klingt. Das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aber ich denke mal, daß es in ein bis zwei Wochen zu schaffen ist.

Ok, das war wieder viel Text. Wenn ich aber weniger schreibe, beschweren sich manche, ich hätte etwas mehr erzählen können. So, und jetzt: MUSIK!

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